Live Expo Session auf der Industrial Data Science Conference 2020.

Auf der Industrial Data Science Conference 2020 in Dortmund präsentierten sechs Partner verschiedene Bestandteile des AKKORD-Referenzbaukastens. In insgesamt vier Vorträgen wurden die Kollaborationsplattform, modulare Datenanalysen, eine Backend-Demonstration und sowie die Lehrinhalte zur Kompetenzentwicklung vorgestellt.

Zum dritten Mal in Dortmund, die Industrial Data Science Conference

Die Industrial Data Science Conference versammelt Experten aus verschiedenen Branchen und konzentriert sich auf Data Science-Anwendungen in der Industrie, Anwendungsfälle und Best Practices, um den Erfahrungsaustausch, Diskussionen mit Kollegen und Experten sowie das Lernen von Referenten und anderen Teilnehmern zu fördern. Die Digitalisierung, das Internet der Dinge (IoT), das industrielle Internet und Industrie 4.0-Technologien verändern komplette Branchen und ermöglichen die Sammlung enormer Datenmengen verschiedener Typen, darunter Big Data und Streaming Data, strukturierte und unstrukturierte Daten, Text-, Bild-, Audio- und Sensordaten. Data Science, Data Mining, Process Mining, Machine Learning und Predictive Analytics bieten die Möglichkeit, enorme Werte und Wettbewerbsvorteile zu generieren.

Typische Anwendungsfälle sind Bedarfsprognosen, Preisprognosen, vorausschauende Wartung, Vorhersage und Vermeidung von Maschinenausfällen, Vorhersage und Vermeidung von kritischen Ereignissen, Vorhersage der Produktqualität, Prozessoptimierung, Optimierung von Mischungen von Inhaltsstoffen und Vorhersage von Montageplänen für neue Produktdesigns in Branchen wie Automobil, Luftfahrt, Energie, Fertigung, Metall usw. Kurz um, alle Themen der Konferenz besitzen einen unmittelbaren oder indirekter Bezug zu den Forschungsarbeiten von AKKORD.

AKKORD mit vier Beiträgen von sechs Partnern vertreten

Unter dem englischen Projekttitel

Interconnected and integrated application of industrial data analysis for the value creating, competence oriented collaboration in dynamic supply chains

stellten sechs Projektpartner in insgesamt vier Beiträgen verschiedene Zwischenergebnisse durch praktische Software-Demonstrationen vor:

Integriertes Daten-Backend-System für konsistenten Datenzugriff

Im Rahmen des Forschungsprojektes AKKORD wird ein leistungsfähiges und konfigurierbares Backend benötigt. Contact Software und der Lehrstuhl für Virtuelle Produktentwicklung (VPE) demonstrierten einen Software-Prototypen einer geeignete Lösung auf Basis der aktuellen Forschung und der Contact Elements Plattform. Das Backendsystem wird nach Abschluss der Forschungsaktivitäten in der Lage sein, mehrere Datenquellen zu integrieren und die Daten für die angedachten Analysemodule aufzubereiten.

In ihrem Vortrag auf der IDS zeigen Contact und VPE den aktuellen Stand der Konzepte und einen Ausblick auf die entsprechende Umsetzung im Referenzbaukasten.

Bausteine für die Anwendung modularer und vorkonfigurierter Analyseprozesse

Neben dem Backend-System wird in AKKORD wird ein integrierter, datengetriebener Baukasten für die industrielle Datenanalyse entwickelt und als kollaborative Serviceplattform implementiert. RapidMiner und das Insitut für Produktionssysteme (IPS) stellten die Zwischenergebnisse gemeinsam vor. Im Projekt werden anpassbare Lösungsbausteine wie vorkonfigurierte Softwaremodule für die Datenanalyse sowie Handlungsempfehlungen für Netzwerkkooperationen und Geschäftsmodelle, Kompetenzentwicklung und die Analyse und Integration von Wissen und Daten entwickelt, getestet und validiert. Die zu entwickelnden Analysemodule werden in Anlehnung an den klassischen Auftragsabwicklungsprozess eines Industrieunternehmens implementiert.

Während des Vortrags wurde in einer Live-Demonstration die Erstellung von Verwendung der Bausteine dargestellt. Das geplante Format der Implementierungen sind angepasste RapidMiner Operatoren, die innerhalb der AKKORD Use Cases entwickelt und bereitgestellt werden. Eine Befragung der Teilnehmer hat die Notwendigkeit der Lösungen bestätigt.

Einblick in die pilotierte Serviceplattform für kollaborativen Kompetenzentwicklung

Zusätzlich zu Backend-System und Analysemodulen stellt eine Plattform zur Kompetenzentwicklung eine weitere wichtige Kompotente im AKKORD-Referenzbaukasten dar. Hier verfolgen NEOCOSMO und der Lehrstuhl für Fachdidaktik in der Technik (FdT) das Ziel, eine digitale Lösung für den Wissenstransfer zu schaffen, die von Mitarbeitern in KMU jederzeit zur Kompetenzentwicklung genutzt werden kann – um Wissen formell, aber auch informell und „on demand“ bereitzustellen. Um dieses Ziel zu erreichen, entwickelt NEOCOSMO eine kollaborative Service- und Lernplattform für die Kompetenzentwicklung.

Zur internen Weiterentwicklung ist bereits eine vorläufige Version der Kompetenzplattform unter dem Namen „AKKORD Work & Learn“ gestartet. Während des Vortrags gab NEOCOSMO einen ausführlichen Einblick in den aktuellen Bearbeitungsstand und die Ergebnisse der Plattformentwicklung.

Kompetenzaufbau uns -sicherung für Industrielle Datenanalysen

Während die drei genannten Vorträge in einer gemeinsamen Session durchgeführt wurden, fand ein weiterer Vortrag vom Lehrstuhl für Fachdidaktik in der Technik (FdT) in einer auf Industrial Data Science Kompetenzen ausgerichteten Session statt. In dem Vortrag wurde das vierte Arbeitspaket des Forschungsprojekts AKKORD näher beleuchtet, in dem die Entwicklung einer digitalen Lernplattform für die industrielle Datenanalyse stattfindet. Dazu wurde ein praxisnaher Überblick über den Entwicklungsprozess der Lernplattform vermittelt und eine erste Version der Lernplattform „AKKORD Work & Learn“ gezeigt.

Der Erstellungs- und Konzeptionsprozess orientiert sich am KDD-Prozess und berücksichtigt verschiedene Anforderungen an digitale Lernplattformen sowie die Erfassung von Kompetenzen und Zielgruppen in Form von Personas für eine optimale Kompetenzentwicklung. Die Lerninhalte gliedern sich in einen Grundkurs und einen Aufbaukurs, der in naher Zukunft auf dem CRISP-DM-Prozess basieren wird.

Zusammenfassung und abschließendes Fazit

Wir blicken sehr positiv auf die Industrial Data Science Conference 2020 zurück und bedanken und bei allen Teilnehmer*innen sowie den Organisator*innen der Konferenz. Die Rückmeldungen zu unseren Forschungsergebnissen waren durchgehend positiv. Aus unserer Sicht steht einer erneuten Teilnahme an der Konferenz im nächsten Jahr nichts im Wege.

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